Notfallvorsorge: Wie gut ist Ihr Unternehmen auf Krisensituationen vorbereitet?
Kennen Sie die Risiken, die in Ihrem Unternehmen zu einem Ausfall oder einer Beeinträchtigung der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung führen können? Wenn nicht, sollten Sie sich dringend mit dem Thema Notfallvorsorge beschäftigen. Die Notfallvorsorge dient der besseren Kenntnis der Schwachstellen im System sowie deren Minimierung oder Kompensierung. Dabei geht es um die gesamte Planung für den Fall einer Unterbrechung des Normalbetriebs. Hierzu gehören präventive Maßnahmen, wie die Festlegung von Ressourcen und Verantwortlichkeiten sowie die Planung des Krisenmanagements.
Mit dem Vertiefungsthema „Notfallvorsorge“ analysieren und bewerten wir die Umsetzung der fünf Prozessschritte des Risiko- und Krisenmanagements in Ihrem Unternehmen, mit denen Sie die Organisation optimal auf die Bewältigung von Krisensituationen vorbereiten können.
5 Prozessschritte zur Optimierung Ihres Risiko- und Krisenmanagements
Das Vertiefungsthema der aktuellen Hauptrunde dient dem Ziel, teilnehmenden Unternehmen eine qualifizierte Beurteilung des Status quo der hausinternen Notfallvorsorge zu bieten und darauf aufbauend Maßnahmen zur Optimierung des Risiko- und Krisenmanagements anzustoßen. Basis der Beurteilung ist ein Fragebogen, der den fünf Prozessschritten des Risiko- und Krisenmanagements folgt:
Schritt 1: Vorplanung als Basis des Risikomanagement
Eine gründliche Vorplanung bildet die Basis für die erfolgreiche Etablierung eines Risiko- und Krisenmanagements. Hierzu sollten im Vorfeld des Auf- oder Ausbaus Ihres Risiko- und Krisenmanagements grundsätzliche Festlegungen getätigt werden. Daher umfassen die Fragen in diesem Bereich die Verteilung von Zuständigkeiten, die Festlegung strategischer Schutzziele sowie die Schaffung eines Risikobewusstseins.
Schritt 2: Risikoanalyse für die Wasserversorgung
Eine Risikoanalyse strukturiert und objektiviert die Sammlung von Informationen zu bestehenden und potenziellen Risiken für die Wasserversorgung. Die Risikoanalyse betrachtet Gründe und Ursachen von Risiken, untersucht die möglichen Auswirkungen und bestimmt den Rahmen, in dem die Konsequenzen auftreten können. Der Fragebogen orientiert sich in diesem Abschnitt am BBK Leitfaden „Sicherheit der Trinkwasserversorgung – Teil 1 Risikoanalyse“. Daher sind die Fragen im Bereich der Risikoanalyse den Teilbereichen Gefahrenanalyse, Vulnerabilitätsanalyse, Risikoermittlung sowie Risikovergleich und –bewertung zugeordnet.
Schritt 3: Vorbeugende Maßnahmen zur Risikominimierung
Vorbeugende Maßnahmen tragen zur Minderung von Risiken für kritische Prozesse bei. Sie helfen dabei, operative Schutzziele zu erreichen und damit die Schwelle für Ereignisse mit Krisenpotenzial im Unternehmen anzuheben. Hierdurch kann die Anzahl krisenhafter Ereignisse minimiert, beziehungsweise die Intensität auftretender Ereignisse reduziert werden. Die Fragen des Bereichs der vorbeugenden Maßnahmen beleuchten sowohl die organisatorischen als auch die technischen Maßnahmen, die zur Risikominimierung getätigt wurden.
Schritt 4: Krisenmanagement
Das Krisenmanagement liefert einen maßgeblichen Beitrag zum Schutz von Einrichtungen und damit auch zum Schutz von kritischen Infrastrukturen und der Bevölkerung. Hier bestehen Wechselwirkungen zum Risikomanagement, da nicht alle Risiken durch risikomindernde Maßnahmen reduziert werden können und immer ein Restrisiko bestehen bleibt. Das Krisenmanagement bietet deshalb eine Struktur zur Bewältigung von Krisen, die trotz Prävention nicht verhindert werden können. Die Fragen im Bereich des Krisenmanagements beziehen sich daher auf die Möglichkeiten der Bewältigung, wie z.B. durch die Vorhaltung von Ressourcen oder die Durchführung von Übungen.
Schritt 5: Evaluierung der vorangegangen Prozessschritte
Die Evaluierung bezieht sich auf alle vier Prozessschritte. Hierzu gehört die Prüfung:
- der in der Vorplanung festgelegten Punkten
- der Aktualität der Informationen zu bestehenden und potenziellen Risiken
- der umgesetzten vorbeugenden Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit
- des Krisenmanagements
Eine solche Evaluierung sollte regelmäßig erfolgen, vorzugsweise jährlich. Daher greifen die Fragen in diesem Prozessschritt die Aspekte der vier vorherigen Prozessschritte auf und erfragen deren regelmäßige Überprüfung.
Optimieren Sie jetzt Ihr Risiko- und Krisenmanagement
Nur durch eine umfassende Notfallvorsorgeplanung, die alle fünf Prozessschritte des
Risiko- und Krisenmanagements umfasst, lassen sich die negativen Auswirkungen von
Einschränkungen der Wasserversorgung oder Abwasserbeseitigung erfolgreich begrenzen, da nur so alle beteiligten Akteure optimal auf die Bewältigung von unvorhersehbaren Ereignissen vorbereitet sind.